Drei Tage über Weihnachten komplett frei und auch danach viel Zeit zur freien Verfügung – wann hatte ich das jemals in meinem Leben? Besonders die drei Weihnachtstage – die unglaublicherweise genauso lang, nämlich 3 mal 24 Stunden, wie in vielen stressigen Jahren davor sind -, kommen mir diesmal wie eine lange Woche Urlaub vor. Am Nachmittag des 24. Dezember machen wir einen Spaziergang über vom Regen aufgeweichte Wege. Weil die
mehr...Am letzten Sonntag hatten wir ein kleines Familienessen, weil mein Vater über Weihnachten und Silvester eine Seniorenreise macht. Damit ist für mich am Abend des 17. Dezembers das Thema „Weihnachtstermine“ abgeschlossen und es beginnt „freie Zeit“. Und die ist bis zum 1. Januar tatsächlich so frei, dass es – bis auf eine abendliche Geburtstagseinladung – keine festen Termine und nicht mal vorgeplantes Essen gibt. Wir haben Überlebensmittel für die drei
mehr...Es ist seit einigen Wochen an verschiedenen Ecken zu tun und ich komme wenig zur Ruhe. Jetzt beginnt für mich der Endspurt. Fast normal, könnte man meinen, es geht ja auf Weihnachten zu und da ist gerne mal viel zu tun. Nur dass das bei mir alles nichts mit den Weihnachtstagen zu tun hat – die werden nämlich komplett terminfrei sein. Für dieses Wochenende sind aber noch zwei kleine Familienfeiern
mehr...Der Sohn zieht vom Apartment in eine Wohnung um. Am Sonntagvormittag wuchte ich mit ihm die eingelagerten Möbelteile aus unserem Dachanbau, um die Regalteile heraussuchen. Zusammen mit Stühlen und Stehlampen reicht das für eine erste Umzugsladung. Weil er einen Einbauschrank im neuen Schlafzimmer hat, wird er seinen eigenen Schrank wohl gar nicht brauchen können. Es ist alles ins Auto geräumt, als es am Nachmittag zu schneien beginnt. Am nächsten Morgen
mehr...Es wird kalt. Morgendliches Eiskratzen auf der Autoscheibe ist angesagt. Das ist eine Sache, auf die ich im Winter gut verzichten könnte. Im Sommer verzichte ich ja auch drauf. Unser Heizexperiment läuft immer noch gut, aber bisher gab es erst -3 Grad als kälteste Temperatur. Auf dem Dachboden ist schon zu merken, dass es dort sehr kalt ist. Der wurde auch in früheren Jahren nie geheizt, da stieg aber zumindest
mehr...Es ist Lesungswoche. Von Montag bis Freitag wird an jedem Abend ein Teil von „Der nasse Fisch“ vorgelesen. Bei Teil 3 bin ich dran. Durch mein radikales Kürzen ist der mehr als 500 Seiten lange Roman auf etwa fünf Vorlesestunden geschrumpft. Ich glaube, dass er trotzdem inhaltlich gut zu verstehen ist, im Fluss bleibt und die Lücken und die fehlenden Erzählstränge kaum zu merken sind – aber ob das tatsächlich
mehr...Am Sonntag gibt es ein privates Krimidinner. Diesmal ist der Mord auf einer Filmpremiere geschehen und ich bin ein Theaterkritiker. In die Rolle des Theaterkritikers kann ich mich problemlos einfinden, weil ich selber Konzertberichte schreibe. Da die Rollen vorher blind und ohne Rücksicht auf das Geschlecht ausgelost werden, gibt es, wenn wir aufeinandertreffen, viel Spaß. Den Lachanfall löst diesmal die süße „19-jährige Tochter“ aus, die von einem durchtrainierten 1,90-Mitspieler dargestellt
mehr...Der Herbst ist da. Vom herbstlichen Werkeln im Garten halten mich die immer noch ziemlich grünen Pflanzen ab. Da will ich noch gar nicht zurückschneiden, kahle Stellen schaffen und damit den Winter einläuten. Sogar Blüten gibt es noch, die ein letztes Mal austreiben. Das soll mal alles bleiben, bis es von alleine trocken und braun wird. In Frankfurt unterschreibt der Sohn seinen neuen Mietvertrag. Das Risiko, den alten Mietvertrag eine
mehr...Gleich am Montag fahre ich los, um in der Baumschule nach einem Kirschbaum zu gucken. Mit dem seitlich etwas geknautschten Auto, dessen Beifahrertür sich knirschend und dabei leicht absinkend zu zwei Dritteln öffnen lässt, das aber fahrtüchtig ist. Ich hatte ja befürchtet, dass ich es vorerst gar nicht benutzen kann und den Baumkauf ins Frühjahr verschieben muss, aber jetzt geht es doch. Allerdings werde ich das Auto nur nehmen, wenn
mehr...Zu Beginn der Woche grabe ich ein Loch. Die vorher dort wachsenden Bodendecker und einiges Kleinzeugs hacke ich weg, denn an diese Stelle soll ein Kirschbaum kommen, und zwar die schwarze Knorpelkirsche. Bevor in den 50er-Jahren Häuser an diesen Hang gebaut wurden, standen dort sehr viele Kirschbäume. Zwei davon hatten wir früher noch im Garten. Weil sie alt und morsch wurden, mussten wir sie in den vergangenen Jahren absägen. Jetzt
mehr...Am Sonntag fahren wir den Sohn zurück nach Frankfurt, geschickterweise wieder so, dass wir genau zur Mittagszeit da sind und ein weiteres Restaurant in seinem Wohnviertel ausprobieren können. Diesmal ein chinesisches, das uns schon anhand der außen angebrachten Bilder-Speisekarte gefällt. Darauf sind, neben wenigen der üblichen europäisierten Gerichte, vorwiegend authentisch chinesische. Dementsprechend sitzen auch vorwiegend chinesisch wirkende Gäste im Restaurant. Wir wählen Reisbrei mit Meeresfrüchten, Mala-Hotpot – taubscharf, Erdnüsse mit
mehr...Normalerweise kann ich mich ganz gut in meiner persönlichen „Blase“ zurücklehnen, in der die Leute nett, empathisch und schlau sind. Dann sehe ich zwar, dass es ringsherum durchaus Idioten gibt, aber die kommen nicht in mein Privatleben. Schwurbler, Verschwörungsdeppen und AfD-Wähler zum Beispiel. Dass man an hirnrissige Verschwörungen glaubt und wissenschaftliche Nachweise anzweifelt, hat mit fehlender Intelligenz und fehlender innere Stärke zu tun. Dass man AfD wählt auch. Der Kabarettist
mehr...Am Montagmorgen geht es nach Bochum ins Figurentheater-Kolleg. Weil ich seit Corona gar nicht mehr so häufig mit Klappmaulpuppen spiele, möchte ich im Fortgeschrittenenkurs nochmal bewusst auffrischen, an Fehlern arbeiten und aktiv spielen. Fünf Tage intensives Klappmaulpuppenspiel bei Bodo Schulte, der ganz genau hinguckt und korrigiert, kann mir nur guttun. Ich bringe auch einige meiner eigenen Puppen mit, weil es immer schön ist, wenn eine Auswahl verschiedenster Figuren da ist.
mehr...Am Montag fahren wir den Sohn mit einigem Zeug zusammen nach Frankfurt zurück. Sicherheitshalber haben wir Reparaturzeug dabei, denn eine Schranktür in seinem eher hochpreisigen Appartementzimmer bricht von ganz alleine raus und muss dringend befestigt werden. Zum Glück haben wir einem Wochentag, der Hausmeister des Gebäudes ist da und kommt auch sofort vorbei. Pfusch am Bau, stellt er fest. Anscheinend wurde die „außen hui, innen Sperrholz“-Schrankwand schon beim Einbau zusammengeschustert,
mehr...Den Sonntag verbringen wir zu dritt als Touristen in Frankfurt. Es ist schönes Wetter, und da der Sohn erstmal – vielleicht für sehr lange – dort wohnen wird, wollen wir die Stadt nach und nach kennenlernen. Allerdings macht Frankfurt es uns nicht einfach. Großstadt mit vielen Leuten und vielen Autos ist sowieso nicht unser Traum, und das Bahnhofsviertel empfängt uns unangenehm dreckig und vermüllt und ist geprägt von Alkohol- und
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