Meine Neujahrskarten kommen aus der Druckerei und ich bestelle online neue Briefmarken. Nachdem ich mich gerade an das 85-Cent-Porto gewöhnt habe, ist es ab dem 1. Januar schon wieder erhöht. Jetzt kostet der Brief 95 Cent, die Postkarte aber auch. Meine Überlegung vor einigen Jahren, dass ich meine Karten besser in Briefumschlägen schicke, was beim Porto teurer ist, ich dann aber an den Rückläufern sehen kann, bei wem die Adresse
mehr...Das alte Jahr endet bei mir so, wie das neue beginnt: Nichts los. Das ist wunderbar. Einer der Söhne ist schon wieder weg, der andere noch da, und wir gucken zusammen Serien, spielen Dominion, kochen, essen und erholen uns. Zwischendurch bin ich bei meinem Vater, denn der macht keine Pause. Ich kaufe ein, erledige Sachen und schreibe neue Einträge auf die To-do-Liste: Hausarzt-, Herzkontroll-, Zahnarzt- und Herzschrittmacherkontrolltermin. Das bedeutet, dass
mehr...Nichts los bei uns an den Weihnachtstagen. Und auch Weihnachten ist nur zu erkennen am mit vielen kleinen Lichtern geschmückten Weihnachtsbaum – den als Einziger in der Familie der Gatte noch gerne haben möchte – und an einigen Lichterketten, die es zusammen sehr gemütlich machen. Wobei ich zugeben muss, dass der beleuchtete Weihnachtsbaum mir gut gefällt, ich mir nur selber keinen mehr ins Zimmer stellen würde. Beide Jungs sind da
mehr...Am Sonntag wache ich in Frankfurt auf, was nicht überraschend ist, weil ich dort nach dem Maybebopkonzert übernachtet habe. Wie praktisch, wenn man Söhne mit Gästematratze hat! Das Weihnachtskonzert hat tatsächlich gewirkt und in mir ein sanftes, fröhliches Weihnachtsgefühl geweckt. Ich fahre mit dem Sohn zusammen nach Hause und summe dabei innerlich immer wieder „Driving home for christmas“, weil das so gut zur Situation und meiner Stimmung passt. Unterstützt wird
mehr...In meinem Blog- und Fotoarchiv suche ich nach vergangenen Veranstaltungen, über die ich noch die letzten Berichte auf die reihedrei-Homepage setzen kann. Ich finde Fotos und Notizen über Abende mit Lars Reichow, Purple Schulz und Jördis Tielsch, Torsten Sträter, zwei Mal Maybebop, Fatih Cevikkollu, Arno Surminski und drei Mal Rainald Grebe. Oh, wie schön. Jetzt, wo die Seite wieder funktioniert, hätte ich es schade gefunden, wenn die nicht noch reingekommen
mehr...Privater Motorsägentag. Ich laufe durch den Garten und kürze radikal. Da ich erstmal nur absäge und liegenlasse, hinterlasse ich Schneisen der Verwüstung – wobei das ja eher keine Schneisen sind, sondern Äste und Stämme, über die ich manchmal noch mühsam klettern kann, meistens aber einen Weg drumherum nehmen muss. Auch der schöne sechsstämmige Maulbeerbaum ist dran, den ich so, wie er ist, sehr mag. Aber er ist inzwischen sehr hoch
mehr...Am Sonntagmittag komme ich nach drei Tagen Frankfurt wieder zuhause an. Ich freue mich, dass gerade nichts Dringendes ansteht, rufe meinen Vater an und kann sofort die To-do-Liste verlängern. Er ist hingefallen und hat große Wunden an den Händen, die wegen der hohen Dosis Blutverdünner lange nachbluten. Die polnische Hilfskraft hat alles im Griff, braucht aber für die neue Woche weitere Wundpflaster. Mein Vater möchte zu seinem Hörgeräteladen, weil etwas
mehr...Am letzten Sonntag geht mit der Berichte-Homepage auf einmal alles ganz schnell: Die letzten kleinen Details werden vom Sohn einprogrammiert, dann kann die Seite veröffentlicht werden. Die vorherige, seit 16 Monaten eingefrorene Seite ist damit weg. Ich freue mich sehr. An der neuen Seite gefallen mir besonders die fotobestückten Vorschauen zu den Berichten. Wie es in Immobilienbeschreibungen immer wieder nervig heißt: „sie laden zum Verweilen ein“. In diesem Fall zum
mehr...Am Montagmittag – ich sitze gerade konzentriert an der Bearbeitung eines Konzertberichtes – ruft die polnische Betreuungskraft meines Vaters in leichter Panik an. Als sie gerade vom Einkaufen zurückkam, stand der Reißverschluss ihrer Tasche stand offen und ihr Handy fehlt. Auf dem sind alle privaten Fotos der letzten Jahre und alle ihre Telefonnummern. Sie weiß nur ihre eigene Handynummer auswendig, die einzige, die sie jetzt nicht wissen muss. Ich schicke
mehr...Die Woche beginnt mit schöner Post. Die DVD von Maybebop kommt an, die ich bei einer Crowdfunding-Aktion mitunterstützt habe. Ich mag es ja sehr, wenn Künstler auf diese Weise genug Geld bekommen, um ihre Projekte eigenständig und selbstbestimmt produzieren zu können. Im Internet sehe ich ein Gericht mit „Scherennudeln“, die im Teig Kürbispüree haben. Scherennudeln sind, wie ich nachlese, in der asiatischen Küche recht üblich. Der Teig wird nur aus
mehr...Boah, was für eine Energie ich wieder habe! Ich merke erst jetzt, wie sehr ich runtergeschaltet hatte, um im „Funktionieren“-Modus durch die letzten zwei Monate nach dem Schlaganfall meines Vaters zu kommen. Atmen, organisieren, telefonieren, rumfahren und die Sachen auf der To-do-Liste erledigen waren die Hauptsachen und mehr ging auch nicht. Jetzt läuft bei meinem Vater alles recht gut, ich habe mein eigenes Leben zum Großteil wieder und werde sofort
mehr...Am Sonntagabend fahre ich in den Nachbarort, um das aktuelle Programm von Nessi Tausendschön anzusehen. Ich habe schon mal ein Programm von ihr angesehen, fand sie sehr gut und wollte unbedingt nochmal zu ihr gehen. Aber wie es so ist – zack! sind 15 Jahre vorbei. Immerhin habe ich in den fünfzehn Jahren immer, wenn ich sie im Fernsehen oder auf einer Ankündigung gesehen habe, gesagt, dass ich unbedingt nochmal
mehr...Es geht aufwärts. Ich merke, dass mein Kopf langsam wieder Freiräume für andere Gedanken bekommt. Auch kreativ geht es auf die nächste Stufe. Vor dem abendlichen Fernseher wechsle ich vom simplen Sockenstricken, bei dem ich wenig nachdenken muss, zum Musterpullover. Den habe ich im letzten Jahr begonnen, jetzt sind die Ärmel dran. Dass mein Hirn frei für Muster und Form ist, ist ein großer Schritt nach vorne. Demnächst werde ich
mehr...Am Sonntag wusel ich lange im sonnigen Garten herum und fülle mit dem Ertrag die braune Biotonne. Es ist ein ruhiger Tag. Die bisher zeitintensive Situation mit meinem Vater scheint sich tatsächlich zu entspannen. Nach seinem kleinen Schlaganfall erholt er sich merklich und seine Pflegekraft Aleksandra kümmert sich mehr als zuverlässig um ihn. Ich schlafe jetzt viel besser, weil ich weiß, dass es inzwischen läuft, und bin nicht mehr gefühlt
mehr...Das Wochenende ist ruhig, der Montag ist es auch, der Dienstag ebenfalls. Vier Tage nacheinander – ich bin das gar nicht mehr gewohnt. Mein Vater wird von Aleksandra gut versorgt, ich telefoniere täglich kurz mit ihm, ansonsten habe ich frei. Schon alleine dass ich nicht irgendwohin fahren muss, um etwas zu erledigen, keine dringenden To-do-Listen aufsetzen muss und nicht bei fürchterlicher Dudelmusik wartend in Telefon-Warteschleifen hänge, macht mir ein Urlaubsgefühl.
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