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Blog 782 – 23.04.2023 – Rosenkäfer, Betonplatten und Kreativtag

Die neue Homepage ist seit einer Woche im Netz und funktioniert. Wie schön, dass die etwas mühselige Arbeit abgeschlossen ist! Ich habe aber noch eine zweite Homepage mit Konzertberichten – reihedrei.de -, die riesig voll ist und wegen der gleichen Probleme auch komplett neu angelegt werden muss. Den Gedanken daran versuche ich komplett zu verdrängen. Klappt aber nicht. Da muss ich demnächst auch mal ran. Gefühlt zehn- bis zwanzigtausend Stunden.

Aber erstmal ist der Garten dran. Nicht nur die Tulpen leuchten und erstaunen mit ihren vielfältigen Formen, auch ein Gemeiner Rosenkäfer funkelt und strahlt. Er heißt auch Goldglänzender Rosenkäfer, was sich viel netter anhört.

Niemals wird mein Garten komplett „fertig“ sein, dazu ist er zu groß und ich habe zu wenig Zeit für ihn, aber wenn die ersten Ecken übersichtlich und einladend werden, freue ich mich immer sehr. Und erstaunlicherweise wird er trotzdem in jedem Jahr „fertiger“.

Im Hof begebe ich mich an vier fehlende Bodenplatten. Die musste ich vor mehr als einem Jahr mit dem Bohrhammer raushämmern, um nach einem Revisionstank zu graben. Der lag aber so tief, dass ich ihn nicht erreichen konnte. Wie immer passte die vorher ausgebuddelte Kies-Sand-Menge danach nicht mehr vollständig in das Loch. Ich behielt einen großen Eimer mit Kies und Sand übrig und füllte die Lücke zur Stolpervermeidung vorläufig und sehr grob mit Pflastersteinen.

Das „vorläufig“ dauerte lang, denn ich traute mich nicht dran. Vier Platten passgenau in eine Lücke setzen, deren Untergrund nur mäßig festzustampfen ist, und die man bei einem Fehler nicht so einfach wieder rausbekommt, weil die Fugen so eng sind … oh, nee.

Jetzt will ich aber endlich ran. Ich stelle mich auf Arbeit, Frust und ein misslungenes Ergebnis ein. Vermutlich muss ich die Platten ständig wieder rausholen, werde mir die Finger quetschen, wütend werden, jammern und am Ende erstmal wieder die Übergangspflastersteine einsetzen müssen. Auf mein Gefühl kann ich mich verlassen. Oft. Hier aber nicht. Die Fugen sind viel breiter als ich dachte, und es ist kein Problem, eine zu hoch oder zu tief sitzende Platte schnell wieder aus dem gestampften Sandbett rauszuheben und die Höhe zu korrigieren. Ich brauche nicht mal eine Stunde, da passt alles. Jetzt noch gut wässern und mehrmals Sand einkehren, dann kann ich die Fugen demnächst mit Zement versiegeln. Habe ich auch noch nie gemacht, stelle ich mir aber gar nicht so schlimm vor.

Endlich habe ich auch wieder meinen wöchentlichen Kreativtag, an dem ich nichts in Haus, Keller und Garten räume und mache, sondern nur an eigenen, kreativen Sachen arbeite. Natürlich kann ich das auch so jederzeit entscheiden, aber es hilft mir ungemein, wenn ich nicht denke, dass ich doch schnell noch Wäsche waschen könnte und zwischendurch unbedingt den im Weg stehenden Karton aussortieren sollte. Wäsche und Karton können bis zum nächsten Tag warten. Am Kreativtag zählt nur Kreatives.

Ich habe noch eine Klappmaulpuppe, deren Einsatz für einen Termin im Jahr 2021 angedacht war. Der Termin musste wegen Corona auf diesen Sommer verschoben werden. Die Klappmaulpuppe, die noch nicht weiß, ob sie wirklich eingesetzt werden kann, ist immer noch nicht ganz fertig. Ein paar Kleinigkeiten sind noch zu machen. Denke ich. Zu meinem eigenen Erstaunen sind aber sogar noch einige grundlegende Näharbeiten zu machen, von denen ich dachte, sie wären längst abgeschlossen. Sogar pieksige Stecknadeln finde ich an mehreren Stellen. Wie gut, dass ich jetzt mit so viel Zeit und Muße drangehen kann!

Beim Hören eines Podcasts operiere ich entspannt an der Beweglichkeit des Unterkiefers, nähe Stoffkeile in den Hals, kürze den Körperstoff und vernähe ihn sauber mit dem Innenteil. Einen ganzen Tag lang nur auf das Bearbeiten und Nähen konzentriert zu sein, ohne zwischendurch pflichtbewusst auch andere Sachen zu machen, ist toll. Am Abend fühle ich mich erholt und wie nach einem langen Ferientag. In der nächsten Woche werde ich am Kreativtag die noch etwas zu langen Stäbe kürzen oder gleich ganz neue bauen. Dann sollte alles fertig sein.

Das Wetter der Woche wechselt von sonnig sommerlich zu schauerlich herbstlich. Manchmal findet beides gleichzeitig statt.