Am Sonntagmittag komme ich nach drei Tagen Frankfurt wieder zuhause an. Ich freue mich, dass gerade nichts Dringendes ansteht, rufe meinen Vater an und kann sofort die To-do-Liste verlängern. Er ist hingefallen und hat große Wunden an den Händen, die wegen der hohen Dosis Blutverdünner lange nachbluten. Die polnische Hilfskraft hat alles im Griff, braucht aber für die neue Woche weitere Wundpflaster. Mein Vater möchte zu seinem Hörgeräteladen, weil etwas
mehr...Am letzten Sonntag geht mit der Berichte-Homepage auf einmal alles ganz schnell: Die letzten kleinen Details werden vom Sohn einprogrammiert, dann kann die Seite veröffentlicht werden. Die vorherige, seit 16 Monaten eingefrorene Seite ist damit weg. Ich freue mich sehr. An der neuen Seite gefallen mir besonders die fotobestückten Vorschauen zu den Berichten. Wie es in Immobilienbeschreibungen immer wieder nervig heißt: „sie laden zum Verweilen ein“. In diesem Fall zum
mehr...Am Montagmittag – ich sitze gerade konzentriert an der Bearbeitung eines Konzertberichtes – ruft die polnische Betreuungskraft meines Vaters in leichter Panik an. Als sie gerade vom Einkaufen zurückkam, stand der Reißverschluss ihrer Tasche stand offen und ihr Handy fehlt. Auf dem sind alle privaten Fotos der letzten Jahre und alle ihre Telefonnummern. Sie weiß nur ihre eigene Handynummer auswendig, die einzige, die sie jetzt nicht wissen muss. Ich schicke
mehr...Die Woche beginnt mit schöner Post. Die DVD von Maybebop kommt an, die ich bei einer Crowdfunding-Aktion mitunterstützt habe. Ich mag es ja sehr, wenn Künstler auf diese Weise genug Geld bekommen, um ihre Projekte eigenständig und selbstbestimmt produzieren zu können. Im Internet sehe ich ein Gericht mit „Scherennudeln“, die im Teig Kürbispüree haben. Scherennudeln sind, wie ich nachlese, in der asiatischen Küche recht üblich. Der Teig wird nur aus
mehr...Boah, was für eine Energie ich wieder habe! Ich merke erst jetzt, wie sehr ich runtergeschaltet hatte, um im „Funktionieren“-Modus durch die letzten zwei Monate nach dem Schlaganfall meines Vaters zu kommen. Atmen, organisieren, telefonieren, rumfahren und die Sachen auf der To-do-Liste erledigen waren die Hauptsachen und mehr ging auch nicht. Jetzt läuft bei meinem Vater alles recht gut, ich habe mein eigenes Leben zum Großteil wieder und werde sofort
mehr...Am Sonntagabend fahre ich in den Nachbarort, um das aktuelle Programm von Nessi Tausendschön anzusehen. Ich habe schon mal ein Programm von ihr angesehen, fand sie sehr gut und wollte unbedingt nochmal zu ihr gehen. Aber wie es so ist – zack! sind 15 Jahre vorbei. Immerhin habe ich in den fünfzehn Jahren immer, wenn ich sie im Fernsehen oder auf einer Ankündigung gesehen habe, gesagt, dass ich unbedingt nochmal
mehr...Es geht aufwärts. Ich merke, dass mein Kopf langsam wieder Freiräume für andere Gedanken bekommt. Auch kreativ geht es auf die nächste Stufe. Vor dem abendlichen Fernseher wechsle ich vom simplen Sockenstricken, bei dem ich wenig nachdenken muss, zum Musterpullover. Den habe ich im letzten Jahr begonnen, jetzt sind die Ärmel dran. Dass mein Hirn frei für Muster und Form ist, ist ein großer Schritt nach vorne. Demnächst werde ich
mehr...Am Sonntag wusel ich lange im sonnigen Garten herum und fülle mit dem Ertrag die braune Biotonne. Es ist ein ruhiger Tag. Die bisher zeitintensive Situation mit meinem Vater scheint sich tatsächlich zu entspannen. Nach seinem kleinen Schlaganfall erholt er sich merklich und seine Pflegekraft Aleksandra kümmert sich mehr als zuverlässig um ihn. Ich schlafe jetzt viel besser, weil ich weiß, dass es inzwischen läuft, und bin nicht mehr gefühlt
mehr...Das Wochenende ist ruhig, der Montag ist es auch, der Dienstag ebenfalls. Vier Tage nacheinander – ich bin das gar nicht mehr gewohnt. Mein Vater wird von Aleksandra gut versorgt, ich telefoniere täglich kurz mit ihm, ansonsten habe ich frei. Schon alleine dass ich nicht irgendwohin fahren muss, um etwas zu erledigen, keine dringenden To-do-Listen aufsetzen muss und nicht bei fürchterlicher Dudelmusik wartend in Telefon-Warteschleifen hänge, macht mir ein Urlaubsgefühl.
mehr...Die mysteriöse Pflanze, die bei mir nach vielen Deko-Jahren plötzlich aus einer großen Samenkapsel wuchs, ist enttarnt! Nachdem ich bei meinen eigenen Internetrecherchen nichts fand, postete ich die Frage auf meiner Facebookseite. Andreas G. hatte die Erklärung: Gugo. Auch Riesen-Urwaldbohne, Riesen-Liane, Elefanten-Shampoo-Bohne, St. Thomas-Bean und Matchbox-Bean genannt. Wissenschaftlich: Entada phaseoloides. Es ist eine schnellwachsende, immergrüne Rankpflanze, die in Asien, Nord-Australien, Japan, Fidji und sogar Hawaii beheimatet ist. Dass ich sie
mehr...Die ganze Woche scheint ruhig zu werden und der Sonntag ist es tatsächlich. Meine Abbey-Road-Kastanie, die ich vor vielen Jahren als braunes Kastanien-Ei vor den Londoner Abbey-Road-Studios aufgesammelt und mitgenommen habe, ist schon wieder von der Rosskastanienmoniermotte befallen. Nicht das erste Mal, aber in diesem Jahr fällt es schon deutlich schlimmer aus. Die Motte und ein Pilz schädigen in Deutschland die Kastanien so sehr, dass es ihr Ende sein könnte.
mehr...Die anstrengendste Zeit nach dem kleinen Schlaganfall meines Vaters scheint vorüber zu sein. Ich hoffe es. Papa ist Zuhause, die polnische 24-Stunden-Pflegekraft ist bei ihm, und wenn ich mit ihnen telefoniere, ist es manchmal wie Comedy. Aleksandra: „Papa brraucht andere Schuhe für Laufen.“ Papa: „Ich brauche keine anderen Schuhe.“ Aleksandra: „Doch, brrauchst du!“ Papa: „Meine Schuhe sind gut!“ „Nein, sind zu grroß, wackelt dein Fuß. Du brrauchst kleine und leichte
mehr...Am Sonntag wache ich schon vor fünf Uhr auf und bin hellwach. Das ist etwas blöd an einem Tag, der lang werden wird. Sehr lang. Jetzt habe ich zwar eine drei Stunden lange Kaffee-Frühstückszeit, mehr Schlaf wäre aber besser gewesen. Immerhin freuen sich die Augenringe über die kurze Nacht und werden immer dunkler. Es ist der zweite Tag des Steinhauwochenendes. Um kurz nach neun bin ich auf Gelände, hole mir
mehr...Meine letzte Ferienwoche bricht an und bringt weiterhin keine Ferien. Zum Glück kann ich zumindest am Sonntagnachmittag nochmal im Hof sitzen und zwei Stunden an einem Katzenkörper bauen. Mal sehen, ob die Kombination aus geklebtem Schaumstoff, der mit Vlies und Stoff bezogen werden soll, eine gute Idee ist. Es kann auch sein, dass beim Beziehen alles zusammengedrückt wird. Ehe ich das herausfinden kann, muss ich schon wieder aufhören. Für diese
mehr...Am Sonntag habe ich einen „freien“ Tag und kann mich – nach allem, was vorher noch zu tun ist – am Nachmittag in den Hof setzen und an der Katze werkeln. Das weiße Schnäuzchen kommt mir inzwischen zu breit vor. Die Katze entwickelt sich und plötzlich passen manche Proportionen nicht mehr. Ich trenne den weißen Stoff an den Seiten ab und setze stattdessen grauen an. Es ist eine etwas mühsame
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